Biographie
Gerhard Kurt Müller wurde 1926 in Leipzig-Probstheida geboren. Von 1941-43 Lehre im Graphischem Gewerbe, Besuch der Gutenbergschule, dort erste künstlerische Anregungen. Abschluss der Lehre mit der Gehilfenprüfung. Mitglied im Leipziger Kunstvereins. Nach dem Reichsarbeitsdienst Ende 1943 meldet er sich freiwillig zur Luftwaffe, er kommt zum 15. Fallschirmjägerregiment, Teilnahme an Einsätzen 1944 in der Normandie (Kessel von Falaise) und Ende 1944 in den Ardennen. Ab März 1945 Kriegsgefangenschaft in Frankreich in der Champagne. Arbeitet als Holzfäller, Landarbeiter und Lager-Bibliothekar, fängt wieder an zu zeichnen. Ende 1948 Repatriierung, nach fünfeinhalb Jahren kehrt er nach Leipzig zurück. Noch 1948 Bewerbung an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Zum Wintersemester 1948/49 Immatrikulation. Bis 1952 Studium an der HGB Leipzig bei Prof. Elisabeth Voigt und Prof. C.K. Massloff. Zeitweise Vorsitzender des Studentenrates. Diplom mit satirischen Lithographien und einer Arbeit über Honoré Daumier. 1952 Mitglied des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands – später VBK/DDR. 1954 – 68 Lehrtätigkeit und Professur (1961) an der HGB Leipzig, Leiter der Abteilung für Freie Graphik, Leiter der Klasse für Freie Graphik und Illustration. 1963 längerer Studienaufenthalt in Bulgarien, einige Zeit davon im Kloster Batschkowo. 1964 – 66 Rektor der HGB Leipzig, leitet die Zweihundertjahrfeier der Akademie. 1968 verlässt er die Hochschule, er arbeitet freischaffend als Maler und Graphiker in Leipzig. 1974 lernt er die Malerin und Graphikerin Petra Flemming (1944-88) kennen. Zeitweilig von 1981 – 85 in Friedrichsdorf bei Erfurt tätig. 1986 und 1994 Aufenthalte in Paris.1954 erste Holzstiche, Illustrationen zu Gogol, Balzac, Heine, Kleist, Schiller u.a.. 1966 erstes größeres Tafelbild, ab 1973 Holzskulpturen.
Gerhard Kurt Müller gehört zu den Schlüsselfiguren der „Leipziger Schule“. Wichtige Gemälde und Skulpturen befinden sich in Museen z.B. Dresden, Galerie Neue Meister, Leipzig, Museum der bildenden Künste, Erfurt, Angermuseum, Magdeburg, Kloster Unser lieben Frauen u.a. sowie in Privatbesitz.
Nach 1989 kommt seine frankophile Haltung mehr zur Geltung.
2004 gründet Gerhard Kurt Müller mit Ilse Stein die gemeinnützige Gerhard-Kurt-Müller-Stiftung Leipzig mit einer ständigen Ausstellung von Malerei, Skulptur, Zeichnung und Druckgraphik. Seitdem wurden auch außerhalb wichtige Ausstellungen organisiert, wie zum Beispiel im Jahr 2013: „Retrospektive“ im Grafik Museum Stiftung Schreiner, Bad Steben. Anlässlich des 100. Jahrestages des Beginns des 1. Weltkriegs 2014 war für Gerhard Kurt Müller Anlass, seine Zeichnungen zum Thema „LA Grande Guerre“ in einem Buch zu veröffentlichen und in Ausstellungen zu zeigen.
Ein besonderer Höhepunkt war 2018 die umfangreiche Ausstellung im Lindenau-Museum Altenburg "Gerhard Kurt Müller – Maler, Zeichner, Bildhauer".
GKM ist am 16.10.2019 verstorben.
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